Samys Geschichte

Mein Name ist Samy vom Stamm der Sciurus!

Du fragt Dich sicher, wie ich hierher kam!?

Schon als ich noch ein ganz kleiner Indianer war, erzählte mir mein Ururgroßvater weiser Hase, Stammesältester unseres Stammes der Sciurus, spannende Geschichten. Eine davon begleitete mich bis heute….

Ich war damals schon ein kleiner, frecher Indianer, der nur Flausen im Kopf hatte. Ich tobte den ganzen Tag, kletterte auf den höchsten Baum und machte nur Unfug. Draußen in der Natur, unter der Obhut des Stammes gab es einiges zu erleben. Und wenn ich abends völlig erschöpft in unser Tipi zurückkehrte, lauschte ich zu gern den Geschichten meines Ururgroßvaters. Oft schlief ich auf seinem Schoß ein und träumte noch die ganze Nacht von seinen Abenteuern.

Als mein Ururgroßvater noch jung war, bereiste er die ganze Welt. Er erzählte von den vielen bunten Farben Indiens, den lustigen Tieren Australiens, den hohen Bäumen Kanadas und der eisigen Kälte Sibiriens. Doch über ein Land sprach er noch häufiger. In diesem Land war der Himmel so blau und die Wiesen schillerten in einem saftigen Grün. Es gab viele Berge, die höher waren als jeder Baum den mein Ururgroßvater kannte. Auf seiner Reise durch das Land lernte er einen König kennen. Sein Name war Ludwig und er nahm meinen Ururgroßvater eine Zeit lang bei sich auf. Er zeigte Ihm das weite Land und das Dach der Welt. Mein Ururgroßvater durfte sogar eine Zeit lang in dem Schloss von König Ludwig leben. Der König hatte das Schloss auf einer kleinen Insel inmitten eines riesigen Sees erbauen lassen. Ludwig sprach oft davon, dass er Angst davor habe, etwas könnte ihm und seinem Schloss passieren und daher habe er den Platz auf dieser Insel gewählt. Der König war nur selten im Schloss und genoss dort die Ruhe. Die meiste Zeit verbrachte er jedoch in der großen Stadt und regierte über das Land. Der Gedanke, dass dem Schloss etwas zustoßen könne, quälte ihn aber dennoch immer wieder. So beschloss mein Ururgroßvater als Dank, für die Unterkunft für alle Zeit auf das Schloss von König Ludwig aufzupassen. Ab diesem Tag an konnte der König wieder sanft schlafen.

So geschah es, dass mein Ururgroßvater, nicht weit von dem Schloss, noch ganz nah am See eine tolle Stelle fand von der man das gesamte Schloss im Blick hatte. Dieser Ort heißt Prien am Chiemsee. Er saß dabei Tag und Nacht in der Krone eines hohen Baumes. Bei Sonnenaufgang funkelte das Wasser und das Schloss wurde von den schwachen Sonnenstrahlen in ein zartes Gelb getaucht. In der Nacht konnte er Sterne sehen, die noch viel heller leuchteten als die Sterne die er von Zuhause kannte.

Mein Ururgroßvater schwärmte immer von der Zeit. Wenn er darüber erzählte begannen seine müden Augen zu funkeln.

Doch irgendwann war mein Ururgroßvater zu alt um auf das Schloss aufzupassen. Er hatte von Tag zu Tag mehr Mühe sich in den Baumkronen fortzubewegen. So entschied er sich zurück zu seinem Volk zu kehren. Aber ein Indianer des Volkes Sciurus bricht sein Versprechen niemals. Was einmal versprochen wurde, hatte ein Leben lang Geltung. Anstelle meines Ururgroßvaters sollte sein Sohn das Versprechen weiter erhalten. Und so wurde es Tradition, dass der älteste und stärkste Sohn des Stammes auf die Reise seines Lebens durfte, bis wieder ein anderes Familienmitglied alt genug wurde um auf das Schloss aufzupassen.

Ich liebte diese Geschichten und träumte davon auch einmal in dieses Land zu reisen und eigene Abenteuer zu erleben. Und als ich dann alt genug war, machte ich mich auf den Weg.

Als ich dann nach der langen Reise endlich im Land des blauen Himmels ankam, fand ich an der Stelle der hohen Bäume mit dem guten Blick auf das Schloss etwas Spannendes im Wald vor. Vor einiger Zeit wurde hier ein toller Kletterwald gebaut. Diesen musste ich natürlich sofort erkundigen und das machte mir so viel Spaß.

Ich wusste schon dass der König gestorben ist. Doch trotzdem wird die Tradition weitergeführt und seither bin ich hier, tobe tagsüber im Kletterwald herum und bewache nachts das Schloss.

Du fragst Dich sicher auch, wie ich dann von hier aus in den Münchner Wald zum Kletterwald Vaterstetten kam…

Eines Abends war der See ruhig, die Vögel zwitscherten noch die letzten Abendgesänge bevor die Sonne endgültig am Horizont verschwand. Es war kein aufregender Abend und so beschloss ich im Kletterwald ein wenig in den Baumkronen herumzutollen. Ich sprang von Ast zu Ast und huschte über das Blättermeer. Plötzlich stoppte ich, weil mir ein kleines Baumloch auffiel. Dieses Loch war mir zuvor nie aufgefallen. Nun weckte es meine Neugier. Ich sprang mit einem großen Satz auf den neben liegenden Baum. Langsam kletterte ich den Stamm hinauf zu dem kleinen Loch. Ich war vorsichtig. es konnte ja sein, dass das Loch von einer Vogelfamilie bewohnt war. Ich blieb kurz vor der Höhle stehen und lauschte. Es war still, es war scheinbar keiner darin. Mit vorsichtigem Blick steckte ich meinen Kopf in das Dunkel. Das Baumloch war leer. Und als ich schon wieder verschwinden wollte, fiel mir eine kleine Papierrolle auf. Sofort packte ich das Pergament und rollte es aus…

Ich las und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Das war eine Schatzkarte. Unterzeichnet von meinem Ururgroßvater. Darauf waren Wege gezeichnet. Manche schwach gekennzeichnet und manche auch kaum mehr zu erkennen. Langsam wurde mir klar was ich gerade in meinen Pfoten hielt.

Es war die Schatzkarte, auf der die Nussschmugglerpfade zu dem großen geheimen Schatz gekennzeichnet waren. Mein Ururgroßvater hatte schon einmal etwas davon erzählt. Er musste diese Wege gefunden und diese Karte gezeichnet haben.

Die Nussschmugglerpfade wurden damals zu Zeiten von König Ludwig genutzt. Dort konnten Eichhörnchen aus dem gesamten Land verbotene exotische Nüsse schmuggeln ohne dabei entdeckt zu werden. Der Pfad war gefährlich und konnte nur bei Nacht gelaufen werden, da man tagsüber drohte entdeckt zu werden. So schmuggelten über Jahrhunderte viele Eichhörnchen noch viel mehr ihres geheimen Gutes und nahmen dabei gefährliche Abhänge, dunkle Wälder und reißende Flüsse in Kauf. Heute ist der Schmuggelpfad nur noch an manchen Stellen zu erkennen. Nur aus alten Sagen und Übermittlungen kann man nachvollziehen welche Hürden die Vorfahren auf sich genommen hatten. Mein Ururgroßvater musste diese Pfade wohl entdeckt haben, diese Karte gezeichnet und hier versteckt haben. Das machte mich neugierig, und so machte ich mich auch auf die Suche nach den geheimen Pfaden.  Ich wanderte lange Zeit durchs Land. Die Pfade waren gefährlich. Oft verirrte ich mich, weil die Karte an manchen Stellen ausgeblichen war und doch kam ich an meinem Ziel an.

Dort wo der Pfad endete, errichteten die Schmuggler einen Stützpunkt. Hier erhielten die erschöpften Wanderer warme Getränke und eine Mahlzeit um sich von der langen beschwerlichen Reise zu erholen. Dort wurden auch die geheimen verbotenen Nüsse in eine kleine Höhle getragen, damit sie keiner finden konnte. Irgendwo auf dem Anwesen des Stützpunktes war ein kleiner geheimer Eingang versteckt. Und dieser führte in die Höhle, in der all die Köstlichkeiten verborgen lagen. Der Eingang zu dem Schatz der Schmuggler war so geheim, dass man ihn nur sehr schwer finden konnte. Wenn man danach suchte, wurde man immer von den anderen Eichhörnchen beobachtet, welche hoch oben in den Ästen saßen.

An diesen Stellen konnte ich das weite Land und die geheimen Routen gut erkennen, die ich zuvor hinter mich gebracht hatte. Heute befindet sich an dem Ende des Schmugglerpfades ein großer Kletterwald, ganz in der Nähe der großen Stadt. Dort wo die Schmuggler ihre Beute an die Städter und deren Familien verteilten. Der „Münchner Wald“ soll an die Schmuggler und deren mühsame Reisen auf den geheimen und gefährlichen Ruten durch die Baumwipfel erinnern. Auch die Höhle mit all den verbotenen Nüssen gibt es noch. Doch der Eingang liegt so versteckt, kein Mensch konnte sie bisher finden. 

Und so bin ich hierher in den Münchner Wald nach Vaterstetten gekommen. Nach langem Suchen habe ich den Schatz hier auch gefunden, aber ich verrate euch nicht wo er ist. Das ist das große Geheimnis von meinen Ahnen.

Und jetzt zu Dir. Erleb Dein ganz eigenes Abenteuer, im Kletterwald Prien am Chiemsee oder beim Münchner Wald im Kletterwald Vaterstetten. Ich begleite Dich gerne dabei!

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